Familie Honegger in Bubendorf musste wohl einiges ertragen. Klein-Michi (10): „Ja Mami, ich mähe den Rasen.“ – Zwei Wochen später hatten Honeggers eine Klage des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, sowie einen Antrag des WWF (auf Umzonung ihres Dschungels) am Hals. Klein-Michi (12): „Ja Papi, natürlich mache ich das Geschirr.“ – Ende Woche fanden Sondereinheiten in der Küche 14 neue Parasiten-Arten. Klein-Michi (22): „Ja Team, logo wasche ich die Leibchen.“ – Ende Spiel muss sie wieder Flönder heimnehmen. Klein-Michi (22+5Tage später): „Ja Team, jetzt wasche ich die Leibchen wirklich.“ – Nachdem sie dem Drückeberger von Flönder in die WG Mühlegasse nachgetragen wurden, [….]
Lietsch City bleibt auch in der vierten Saison ein Sammelsurium von bunten Hunden. Von krummen Säbeln und wilden Hengsten. Von lauwarmen Hechten und gradlinigen Sauaffen (lieben). Jetzt aber zum Thema: Spezialpreise. Der neue Ruedi geht als Spezialpreis-Ruedi in die Geschichte ein. So höret – oder leset vielmehr:
Engagement-Preis: Olivier „Ollä“ Walter hat sich in heroischer Art und Weise fürs Mittwochschutten eingesetzt. Einen bereits verloren geglaubten Fussballabend rettete er mittels Einsatz moderner Telekommunikationsmittel innert Minutenfrist. Sechs Leute bekam er zusammen. Das reicht für ein schlechtes Mätschli.
Hygiene-Preis: Den gewinnt der Gruber Matthias, wohnhaft in 4422 Arisdorf. Dass er den grössten Hautcrème-Verschleiss des Teams [….]
So was erlebt man zwar von Zeit zu Zeit. Trotzdem beeindrucken die Eskapaden des Merchandising-Fuchses immer wieder aufs Neue. Am Mühlegassino erwischte Michael „Geissepeter“ Rudin einen historischen Tag. Nach der Leerung einiger Flaschen Benzins und dem Schnüffeln an verbotenen Substanzen (anders sind das Verhalten, der leere Blick und die unkontrollierbare Zunge nicht zu erklären) randalierte er im Zimmer des Schreiberlings, zerstörte Haushaltsgeräte und Pflanzen, kuschelte mit fremden älteren Herren, warf Bier durchs Treppenhaus und legte sich schliesslich in mitten des veranstalteten Chaos’ schlafen.
„Ruedi der Woche“ 37: Michael „Boracho“ Rudin.
Andere mögen nüchterner sein. Oder auch nicht:
Boris „Lanze“ Gygax hat sich beim [….]
Der neue Ruedi ist ein brachialer Typ. Ein kräftiger Mensch. Er redet laut, trinkt schnell und schiesst hart. Manchmal trägt er seine Schienbeinschoner offen, ohne Stulpen, das verleiht seinem brachialen Erscheinungsbild zusätzlich Nachdruck. Wenn im Mittwochsschutten Pause gemacht wird, spielt er mit seinem Freund Dominic „Bolzä Ödi“ Odermatt Abschiesserlis. Wenn dabei mal ein anderer getroffen wird: Sofort 1414 anrufen! Brachial auch, wie er auf dem Werbeplakat der Autobus AG den beiden freundlichen Fahrgästen auf dem Vordersitz zulächelt. Letzte Woche hat er nach dem Lietsch City-Messebummel im Freien übernachtet. In der elterlichen Wohnung konnte er die Türe nicht öffnen und auf [….]
Er trägt einen Schnäuzer, hat sich sein Haupthaar lässig nach hinten gegelt und ist aktueller Preisträger des Ruedis der Woche. Mit seiner Selbsternennung zum Methan-Trainer oder zum Metall-Coach hievte sich der gewiefte Miefer aufs Podest. Sein Coaching bestand aus einer kurzen Mitteilung an die Mannschaft, direkt nach dem Schlusspfiff: „Ich als Methan-Trainer, als Metall-Coach, bi zfriede mit dere Leischtig.“
„Ruedi der Woche“ 35: Johannes „Lego“ Willi.
Während dieser sich sonst aber nur ungern in Aufgaben und Rollen pressen lässt – er ist bei Lietsch City unter anderem als Fan, Grilleur, HeVtli-Redaktor, Mittwochskicker und eben Methan-Trainer tätig – sind andere aus der Familie [….]
Der Allenatore lässt sich bisweilen vom Chefcoach-Gehabe auf ein Junioren-Betreuer-Niveau fallen. Beispiele gefällig? Wer eine Rechnungsaufgabe lösen kann, ist von der Kräftigungsübung entbunden und darf die Markierungshütchen einsammeln. Wer einen Penalty versenkt rettet damit die Mannschaft vor einer zusätzlichen Sprintübung am Trainingsende. Wer die Schuhe noch nicht binden kann, den lässt Söödi zu Arreststunden antraben. Letzteres betrifft eigentlich nur Grunz und der lässt sich seit seinem Umzug in die grosse Stadt sowieso eher selten blicken. Nur einmal hat der Bambini-Allenatore krass gegen das Kinderschutzgesetz verstossen. Beim Auswärtsspiel in Frenkendorf zwang er Nils „Pferd“ Baier, in einer verletzungsbedingten Spielpause ein Bier [….]
Nach 33 Ruedis schliesst sich der Kreis. Nach so vielen Verleihungen geht die Trophäe dahin zurück, wo sie her kommt. In die Dorfbeiz. Nach Ruedi gewinnt erstmals wieder ein mürrischer Wirt den Titel. Die Generalversammlung des Lietsch City Football Clubs fand an neuer Stätte statt; anstatt in der Stadt in der Linabar auf dem ‚Sälti’, dem ‚Hübel’, in 4411, in der Untergrund-Dorfbeiz mit den vier Tischen und den vergilbten Fotos, die das Dorfleben der vergangenen Jahrzehnte dokumentieren. Einer fühlt sich da besonders wohl, nicht nur, weil im die Hütte seit kurzem gehört. Er vergisst, dass er Freunde zu Besuch hat, [….]
Leckdumiramglöggli. Da hat wieder einer den Vogel weggedätscht. Beim Sieg gegen Stein verschwand Bato „Brazzo“ Semrd kurz vor dem Abpfiff aus der Kurve (er hatte verletzungsbedingt pausiert) und verkündete seinen neuen Aufenthaltsort („I gang in Ochse – eine schnappe“). Warum er das tat, weiss niemand. Rund 40 Minuten nach dem Ende der Partie kam er zurück, schwankte singend übers Spielfeld. In der Folge forderte der crazy Junge diverse Anwesende zu einem Penalty-Schiessen auf. Dass er dabei nackt war („Moni lueg schnell weg!“) machte das ganze zu einem Spektakel, für das eigens die Flutlichter nochmals eingeschaltet wurden und für das es [….]
Bald ist das Fest. Das Bauernfest. Deshalb ist der 31. Ruedi wieder mal eine Spezialausgabe. Gekürt wird der grösste Bauer im Club. Der hinterwälderischte Lietscher. Der einfachste Genosse. Der natürlichste unter uns. Da fallen ja schon mal einige weg. Leute, die nicht joggen können, zum Beispiel, weil ihnen die passende Kleidung fehlt (Bato). Oder andere Schwurpen, die aus Angst vor Niederlagen Tintenfisch-Bisse vortäuschen (Bato). Ebenso fallen jene weg, die in der Linde stilles Wasser bestellen (Gass). Letzterer kommt aber aus Ammel und rückt deshalb sofort wieder ins Feld der potentiell bäuerlichsten Burschen.
The Nominees are (Jo weisch, die Soucheibe, wo [….]
Wer aufmerksam Basler Zeitung liest, hat sie vielleicht schon entdeckt. Immer samstags im Land-Bund, oben links. Die Baselbieter Dialekt-Kolumne von Heiner Oberer. Wenn ich mir momentan das Forum so ansehe, kann die BaZ auf eine tüchtige, ländliche Leserschaft zählen, die Land-Rede erlebt eine Hochkonjunktur. Eine eigene Sprache beginnt sich in den Lietscher Reihen breitzumachen. Es wird genuschelt und gebellt, wie es im Löwen auf dem Rünenberg oder vor dem Dorflädeli in Oberdorf kaum extremer der Fall sein kann. Bauernslang ist in. Kombiniert mit ein paar Gütschen Bier passieren den LCFC-Burschen so immer wieder glatte Sachen. Deshalb findet auch das Fescht [….]