Nov 042013
 

Beim Matchbericht zum 3:1-Heimsieg gegen Stein nutzt der Berichterstatter bewusst das Stilmittel des Anteaserns: Bitteschön?
Aufregung um den Schattenwurf der Eiche bereits vor Anpfiff, Zulji liefert die Antwort auf dem Platz, 13 von 38 Lizenzierten auf dem Matchblatt, prominenter Besuch aus Bern, Wembley-Tor von Bird, Senfbefehl und 1. Kritik von el Presidente an Trainer Prinz. Vorfreude auf die TAFS, lautes Schäferhundgebell und Verwirrung um einen angekündigten Protest seitens des Gegners. Geschichten, die nur Lietsch schreibt. Wer jetzt nicht weiterliest, ist selber schuld.

Verwirrung um Doodle – Aufregung um Eiche

Besorgt ob dem Fehlen einiger Stammspieler fragte el Presidente nach den Gründen. Bei der Antwort fiel das verbotene Wort “Doodle”. Dabei habe ich gedacht, ein “Doodle” sei verpönt und nicht Lietsch-like. Man lernt jeden Tag dazu.

Ein weiterer Klassiker vor dem Anpfiff um diese Jahreszeit ist die Frage nach dem Schattenwurf der Eiche. Um es ein für alle Mal klar zu stellen: Dieses Problem haben wir nur für ca. 3 Heimspiele pro Jahr, wenn es bereits früh dunkel wird. Der Gemeindesportplatz erfüllt nicht die Norm vom St. Jakob Park mit 1’400 Lux Lichtstärke. Muss er auch nicht. Aber die Dunkelheit beim linken Eckpfosten ist grenzwertig für ein faires Wettbewerbsspiel. Zum Glück hat der Verband viel Verständnis dafür. Muss er auch. Weder die Gemeinde Arisdorf noch der FC Arisdorf können etwas dafür. Da ist höhere Gewalt im Spiel aus der Direktion Pegoraro.

Auf den Zuschauerrängen geisterten die fantasievollsten Szenarien herum, wie wir dem Problem Herr werden können. Vom Aussaat von Bakterien bis zum Gang in den Baumarkt für zusätzliche Scheinwerfer.

3 einsatzbereite Lizenzierte auf den Zuschauerrängen und am Grill

Kurz vor dem Anpfiff waren genau zwei Lietsch-Fans auf der Tribüne. Plötzlich mit Eintreffen des 83er-Busses kam ein heiterer C-Mob anmarschiert mit einem prominenten Besucher aus Bern – dem teuersten Lietsch-Spieler der Vereinsgeschichte mit Bubendörfer Vergangenheit. Aus emotionalen Gründen möchte er seine Lizenz unbedingt behalten und ist bereit, den normalen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Zum Einsatz wäre der legendäre rechte Aussenläufer mit den zentimeterpräzisen Beckham-Flanken garantiert gekommen, wenn er vom “Doodle” gewusst hätte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Wenige Minuten nach Anpfiff gesellten sich noch zwei weitere Lizenzierte dazu: Ein Rekrut und ein Rekonvaleszenter, welcher sich klaglos in den Grill-Dienst stellte. Dieser Mann ist übrigens Nr. 3 auf der Liste der dienstältesten Lizenzierten. Seit 1999 ist er ununterbrochen für den FC Arisdorf lizenziert. Das heisst: Fünf Jahre länger als die Lietscher Gründungsspieler und nur 3 Jahre hinter dem Führungsduo Mäni “Spiko” Klaus und Joël Fonsegrive. Das Foto hat er übrigens nie gewechselt. Der Neo-Rekrut (1. Woche RS hinter sich), welcher vor Wochenfrist in der feschen Walzuniform aufgekreuzt war, liess kurz nach seiner Ankunft folgende Bemerkung fallen: “Wenn ich gewusst hätte, dass wir nur 13 (inkl. Prinz) sind, hätte…..” Ja, so etwas geht nachträglich im Zeitalter von clubcorner.ch nicht mehr so einfach.

Pommes, Kaffee und ein protestierender Vierbeiner

Lietsch übernahm das Spieldiktat und war klar die spielbestimmendere Mannschaft. Die Handschrift der neuen Achse ist klar zu erkennen. Trotz allem schwebte der Funken noch nicht so ins Publikum. Ein Schäferhund äusserte seinen Unmut über das Dargebotene mit lautem Protestgebell. Nach zehn Minuten verlangte ein Gästefan Kaffee und Pommes.

Wembley-Tor als Schlüsselszene – Verwirrung um Protest

Ab der 27. Minute war endgültig Schluss mit den fehlenden Emotionen: Ein blitzschneller Konter vollendete Hatsch mit einer gefühlvollen Massflanke in den Lauf von Bird. Der Rest ist Geschichte und DER Wendepunkt der Partie. Kopf-Latte-Kopf. Tor oder kein Tor? Der Schiedsrichter anerkannte den Treffer. Ob er im Nachhinein wieder so entscheiden würde? Mit dieser mutigen Entscheidung brachte er sich um einen geruhsamen Einsatz. Bis zum Schlusspfiff sollten noch 3 Gästespieler die rote Karte sehen, eine davon gelb-rot. Die Emotionen kochten hoch. Es geisterten nach der Partie Gerüchte herum, Captain Hatsch müsse noch ein Protestformular unterschreiben. Daraus wurde anscheinend nichts. Hatsch fuhr unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Näheres folgt eventuell in den nächsten Tagen…

2xVögge-Jubel nach Direktabnahme

Das 2:0 und 3:0 fiel innerhalb von drei Spielminuten. Von der Entstehung her waren die Treffer deckungsgleich. Einziger Unterschied: Beim 3:0 berührte Vögge den Ball als Letzter und war der unbestrittene Torschütze. Beim 2:0 stürmten die Mitspieler auf Vögge zu, welcher ob des Hochjubelnd sichtlich verwirrt war wie vor wenigen Wochen Kollege Kießling vom pillendrehenden Werksclub eines Kölner Vororts.

Überhaupt Vögge: An seiner Person scheiden sich die Geister. Die einen begrüssen seinen Einsatzwillen, die anderen wünschen sich zeitweise ein dosierteres Einstigen zum Wohler seiner eigenen Gesundheit. Eines ist jedoch unbestritten: Er gehört in die Stammelf. Die Frage ist nur wo? Letzte Saison noch klar einer der besten Innenverteidiger der 4. Liga. Ein Patron mit herausragendem Kopfballspiel, furchtlosem Zweikampfverhalten und einem Stellungsspiel, welches auf eine solide fussballerische Grundausbildung schliessen lässt. In der aktuellen Saison setzt ihn das Trainerteam auf dem linken Flügel ein… und dieser Vögge bezahlt nun das Vertrauen mit einem Tor per Direktabnahme in bester Stürmermanier. Auf der Zuschauertribüne wurde spekuliert, das Trainerteam setze nun eher auf spielerische Kräfte in der Innenverteidigung. In der Tat: Der Vögge ist keiner für die 50m-Pässe aus dem Fussgelenk in den Lauf bei Kontern. Keiner, der das Spiel von hinten liest. Nein, der Vögge ist der Mann fürs Grobe, der geht dorthin wo es weh tut und wirft sich in die Bälle.

Rätsel um Fabiano

Die Kopfballtore von Fabiano haben sich mittlerweile herumgesprochen. Er geniesst nicht mehr so die Freiheiten vergangener Tage. Trotz allem kommt er immer wieder zum Kopfball nach Standardsituationen. Geschätzte 90% aller Kopfbälle gehen auf das Konto von Fabiano. Da kann der grösste Trubel sein an Spielern. Die Kugel landet irgendwie immer auf Fabianos Haupt. Wie macht er das? Hat er im Kopf ein Magnet zum Ball? Ein wahres Rätsel.

Präsidialer Rüffel an Prinz – Antwort von Zulji

Seinem von Otze erfundenen neuen Übernamen CC wurde el Presidente vollauf gerecht. Erst gab er den Befehl heraus, dass heute beim letzten Heimspiel noch alle Senfresten und Würste weg müssen, danach kritisierte er den Trainer für die völlig unverständliche Entscheidung, die Nr. 7 an Otze zu vergeben. Für die Nr. 7 gibt es einen Lietsch-Spieler, der sogar den Spitznamen Nr. 7 trägt. Genauso wie der Trainer beim SSC Neapel die Nr. 10 nicht mehr vergeben darf, hat sich auch ein Lietsch-Trainer an das ungeschriebene Gesetz zu halten: Nr. 7 ist und bleibt reserviert für Nr. 7. Ehre, wem Ehre gebührt.

Ein Spieler, welcher die Antwort auf dem Platz gab, war Einwechselspieler und Comebacker Alenito Zulji. Ungefähr zehn Minuten vor Schluss kam er zu einem Teileinsatz, war sofort ein Aktivposten und vergab bei seiner ersten Ballberührung eine gute Torchance. Fast hätte er sich noch in die Torschützenliste eingereiht. Keine 30 Stunden zuvor hatte ihn el Presidente gefragt, wie es um den ärztlichen Bescheid stehe: “Kannst Du weiter spielen? Sollen wir deine Lizenz behalten?” Das sind Geschichten, die nur der Fussball schreibt.

So, jetzt ist genug geschrieben. Wir geniessen nun auf dem stolzen 3. Tabellenrang die fussballerische Schöpfungspause und freuen uns auf den Rückrundenstart am Samstag 22. März 2014 auswärts gegen das zweitplatzierte Laufenburg – ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel.

 Veröffentlicht von am 04/11/2013

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