Der Lietsch City Football Club-Kalender kennt mehrere jährliche Highlights – sicherlich eines davon ist das Ski-Weekend. Im LCFC-Jargon Schiiuii genannt. Unverständlich, wie ein Schiiuiii überhaupt anders als Schiiuii heissen kann.
Seis drum, zum vierten Mal in Serie war die Klewenalp, am 4waldstättersee in dr Innrschwiiiiz, dörtä wos s Lääbä ebä no s Lääbä isch, das Ziel.
Ein kurzer Rückblick auf die vergangenen Jahrgänge zeigt, dass immer wieder Erinnerungswürdiges geschieht:
– First Time: Kein Schnee, sondern satt-grüne Wiesen auf der Klewe. Nur ein rauhes Eishockeymatch rettete das Winter-Element des Schiiuii.
– beim zweiten Mal wars die Stockhütte, welche dran glauben musste: dort wurde die fast schon legendäre Fleischpyramide aufgebaut und die (Un-?)Durchsichtigkeit der Fensterscheiben getestet.
– das dritte Mal stand im Zeichen desjenigen, der nicht mehr genannt wird sondern nur noch verflucht.
– und nun wieder die Stocki auf der Klewi…was geschah heuer? Obwohl es heisst “What happens on the Klewe, stays on the Klewe” hier ein paar fotografische Erinnerungen, festgehalten vom Schiiuii-Schuuuiii.
Bereits zu Beginn ist die Freude über das Schiiuii gross. Das kann die Betrachterin/der Betrachter daran erkennen, dass oft und gerne posiert wird. In der Folge ein paar Schnapp(s)schüsse vom ersten Abend, dem Freitagabend, in der Stockhütte.
Noch ein wenig distanziert, gar überheblich?, diese zwei Herren am Fonduetisch.
Das Fondue gibt frische Energie: hier wedelt Kolli mit der Gabel (am nächsten Tag wedelt er mit den Skiern) und lässt durchblicken, dass er die asiatische Kunst des Zinkenstechens, des Tao Mampf Wao, grandios beherrscht.
Obwohl es genug Käse in den Töpfen hatte, wurden Zwischenmahlzeiten angebissen.
Ein erstaunlich exotischer Gast am LCFC-Tischlein, der Schnee-Elefant. Statt Elfenbein Eiszapfen im Gesicht, statt Rüssel einen Skiliftbügel voraus, statt Leder ein flauschiges minustemperaturresistentes Fell – ein gutmütiger Geselle.
Joni spendierte eine Runde Huiskaffee, Robää brachte Schnupftubak en masse, und Rico? Rico gab eine Runde Krumme aus. Wie sagt man so schön, wenns au süscht nüt meh hett, ä Chrummä ligt immer no nöimä ummä.
In dieser Ecke wurde ge-Molotofft. Gewisse Lozärner Einflüsse aufs Spiel blieben nicht ohne Wirkung: so mussten mehrmals wild in die Mitte geworfene Karten mühsam rückverfolgt werden. Am Ende stand ein Liebes?-SMS, und am nächsten Tag ein Kuss an den Wirt. Beides wurde nicht mit Freude empfangen. Verständlich.
Am anderen Tisch wurde gezockt. Das Vorzeigespiel eines jeden Kapitalisten, gespielt auch von Kommunisten, und vor allem von Exhibitionisten. In unserem Fall wagten sich letztere dann später an den Leibchen- und Hosentausch-Tanz.
Volià. Die Stimmung näherte sich dem Siedepunkt, drohte überzukochen (eine Wand-Uhr ging zu Bruch, der kussverweigernde Wirt dazu: “Diä neui Uhr isch sowieso schöner”), wurde dann aber schnell runtergekühlt, mit einem Schnee-Taucher nämlich.
Und wie es sich gehört für die kleinen Kinder, spitzen sie ihre Ohren und lauschen der Gutenachtgeschichte des Käptn Blauboris und seiner Pantomimenkünstlerkollegen Joël und Männi:
Zuerst eine erstklassige Interpretation von Lion King und dann Arielle die Meerjungfrau als Zugabe- die Vorstellung liess keine Wünsche offen. Sogar der Wirtetisch amüsierte sich ein wenig. Am nächsten Tag wurden die drei Akteure denn auch vom Emmetter Tagblatt überschwänglich gefeiert: “Der Broadway ist eine Anfängerpiste gegen diese Vorstellung”
Auf der Piste:
Und nach dem Schneegestöber ab ins Tipi-Zelt (obwohl man munkelt, ein gewisser Herr von der Mafia hätte schon am Mittag ein paar Grosse gehabt) um ein paar Grosse zu heben. Und ein paar Schnäpse. Kreuz und quer wurde bestellt, anonym wurde spendiert, fremde Touristen zum Schnupfen gezwungen. Das Übliche.
Eines der grösseren Spendier-Duelle wurde dann klar entschieden, als eine ganze Flasche Captain Morgans Rum auf den Tresen geknallt wurde. Schach und Matt.
Hier ist gerade die Schiiuiii-Hymne am Laufen: SCHIIUII SCHIIUI SCHIIIIUII SCHIIIIIUIII SCHUIUI SCHIIUI SCHIIIUIIII!
David war derweil als Schnupf-Kobold unterwegs. Passte jemand nicht auf, hatte er zwei Häufchen Tubak auf der Pfote. Er tat dies so elegant, dass er auch in sehr unerwarteten Augenblicken Erfolge feiern konnte.
Nach einer teilweise doch eher anstrengenden Heimfahrt /-wanderung in die Stocki gabs feines Steak mit Pommes. Anschliessend wurde die Speise- mit den Spielkarten vertauscht.
An diesem Abend blieb die Uhr jedoch hängen. Und die Kirche im Dorf.
Es hiess dann am nächsten Tag: Zahltag. Mithilfe des Iphones (zum Glück noch intakt, es lauern viele Gefahren für Handys, auf der Piste und neben derselben) wurde der geschuldete Betrag ausgerechnet und abgerechnet.
Abschied nehmen fällt immer schwer. Tschüss Schiiuii.
Es war wieder einmal wunderschön.
Schnief.
Heul.
Sehr schön. Schwelge in Nachwehen und Erinnerungen.