Anmerkung zu Beginn dieser komischen Kolumne. Komisch im Sinne von seltsam. Der Inhalt dieses Textes bezieht sich auf das Ski-Weekend (auch bekannt unter „Schiiii-Uiiii!“), während dem bekanntermassen nicht massig Schnee lag. Darum finde ich es angebracht, diese Kolumne jetzt zu veröffentlichen, denn nun ist Frühling und es hat garantiert keinen Schnee mehr. Alles klar? Also los.
An gleicher Stelle wurde das Farbenkleid der Schweizerischen Bundesbahnen gegeisselt, es sei bunt wie ein fahrendes Prisma. Inzwischen hat sich dies gebessert. Nicht dass diese Kolumne einen Einfluss darauf gehabt hätte. Trotzdem ein Chapeau an die SBB für die schwarz-weisse Schönfärberei.
Das „Ski“Weekend auf der Klewenalp hat jedoch Erschreckendes zutage gefördert: die Schnupffähigkeiten von Herrn Zulji und die Farbwahl der Bergbahnen. Ersteres ignorieren wir aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen und weils nicht hierher passt. Letzteres jedoch ist umso bemerkenswerter: die Luftseilbahnfahrt von Beckenried zur Klewenalp hinauf geniesst der Reisende in einer Gondel, die in eine unheilige Kombination von Neon-pink und grellem Türkis getaucht wurde. Berg- und Talstation stehen dem in nichts nach und imitieren in gleichem Farbton ihre Gondel. Die Skilifte auf der Alp reihen sich nahtlos in dieses Gruselkabinett ein. Generell scheinen Bergbeförderungsanlagenplaner unter übelsten Geschmacksverirrungen zu leiden. Möglicherweise befürchten sie, ihre Bahnen gingen in einer weniger „auffälligen“ Bemalung zwischen all den lila Kühen unter. Möglicherweise bot jedoch auch OBI die einschlägigen Töne zum Aktionspreis feil: „Streichen Sie jetzt ihr ganzes Liftsortiment für nur 19.95 CHF!“ Oder das Couleurverbrechen hat sicherheitstechnische Gründe: SkifahrerInnen sollen nicht in die Anlagen krachen. Dann wäre jedoch ein fesches, unverlogenes Orange eher angebracht.
Meines Erachtens sollten Landschaftsschützer ihre Bemühungen im Kampf gegen die Verschandelung des Alpenraumes darauf konzentrieren, dass die Stahlkonstrukte einen nicht auf fünf Kilometer Distanz erblinden lassen. Wäre zumindest ein Teilerfolg.