Nov 132004
 

Eigentlich erstaunlich, in welchem Ausmass Kritik verletzen kann. Klar, wir alle kennen die abgegriffenen, pseudo-immunitätsdeklarierenden Floskeln. Hauptsache Ignoranz simulieren. „Konstruktive Kritik willkommen“ etwa. Oder „Kritik bringt uns weiter, wir lernen aus unseren Irrwegen“. Möglich.

Nachdem Lietsch City die erste Saisonniederlage gefasst hatte, erschien ausnahmsweise der bereits zur Institution gewordene Matchbericht nicht sofort auf unserer Homepage.

Daraufhin hagelte es Proteste, welche teils direkt, teils auf verschlungen kommunikativen Wegen auf die Mannschaft einprasselten. Kecke Stimmen, tollkühne Voten mutmassten unsportliches, unfaires Verhalten, orteten schlechtes Verlierertum als offensichtlichen Grund für unser Schweigen.

Waren und sind diese lächerlichen Verbalbreitseiten potentiell verletzend? Schreiben sich hier beleidigte Leberwürste (und nur so nebenbei, es ist Metzgete-Zeit!) ihren Frust vom Leibe? Dazu folgendes.

Wenn Kritik in einem Zielbereich einschlägt, den die betreffende Person mit Sorgfalt pflegt, stolz darauf ist. Wenn Kritik aus der Sicht der betreffenden Person ungerechtfertigt und unerwartet scheint. Fussballerisch gesagt, wenn die Kritik die bereffende Person auf dem falschen Fuss erwischt. Dann kann sie potentiell verletzend sein. Dann können selbst souveräne Fünftliga-Schütteler stirnrunzelnd auf Backenzähne beissen. Dann kann sie Frust hervorrufen. Ohne den geringsten, flüsternden Zweifel.

Dies sollte nicht als kindliche Vereidigungspose verstanden werden. Schon gar nicht als vernichtender Vergeltungsschlag. Sondern als Gedankenanregung.

City braucht eure einmalige Unterstützung, nicht Unterwanderung.

 Veröffentlicht von am 13/11/2004

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